Louis Armstrong ist wohl bis heute der bekannteste Jazzmusiker der Welt. Der Jazztrompeter begeistert auch lange nach seinem Tod mit seiner einzigartigen Spielweise, die so viele Generationen inspirierte und den Jazz sowie sämtliche davon animierte Musikrichtungen nachhaltig veränderte. Wie sein Lebenswerk entstand, wird hier näher erläutert.
Louis Armstrong selbst gab stets den 4. Juli 1902 als sein Geburtsdatum an, tatsächlich wurde er aber bereits am 4. August 1901 geboren, was aus einem nach seinem Tod entdeckten Taufschein hervorgeht. Dass er die genauen Umstände seiner Geburt nicht kannte, ist ein typisches Merkmal für die ärmlichen Verhältnisse in die er hineingeboren wurde, und die dazu führten, dass er nicht seine gesamte Kindheit bei seiner Mutter verbringen konnte.
Bereits mit sieben Jahren war er aufgrund der häuslichen Situation gezwungen, Geld zu verdienen, und verkaufte deshalb Zeitungen. Seine ersten musikalischen Schritte machte Armstrong eher durch einen traurigen, ungewollten Zufall: In der Silvesternacht schoss er mit dem Revolver seines Onkels, weshalb er wegen Unruhestiftung in eine Anstalt für obdachlose, afroamerikanische Jugendliche eingewiesen wurde, in der er erstmals an die Musik herangeführt wurde und die Grundlagen des Kornett-Spielens erlernte.
Bis 1918 schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch und wirkte dann ein Jahr in der Band Fate Marabte mit. Es war eine Gruppe, die regelmäßig auf einem Mississippi-Dampfer engagiert wurde, um den Passagieren die langen Fahrten zu versüßen. 1922 zog Armstrong nach Chicago und schloss sich King Olivers Creole Jazz Band an, in der er als zweiter Trompeter fungierte. Mit dieser Band fanden seine Auftritte im Lincolns Garden Cafe im Süden der Stadt statt. Ebenfalls zu dieser Zeit entstanden die ersten Tonbandaufnahmen, zum Beispiel Chimes Blues , der bis heute eines der bekanntesten Stücke der Band ist. Musikgeschichte schrieb Armstrong schon in diesem frühem Stadium seiner Karriere, insbesondere bei seinen Live-Auftritten als Duo mit dem Trompeter und seinem früheren Mentor King Oliver.
Auf Anraten seiner Ehefrau Lilian Hardin, die er 1924 heiratete, wechselte er die Band, um selbst im Mittelpunkt zu stehen, was auch funktionierte, da er in der Band von Fletcher Henderson in kurzer Zeit zm, Starsolisten im Scheinwerferlicht avancierte.
Doch auch diese Band verließ der berühmte Jazzmusiker bald, um zahlreiche Aufnahmen mit Quintett- und Septett-Formationen zu machen, die als Louis Armstrong and His Hot Five beziehungsweise Hot Seven bekannt waren. In diesen Aufnahmen glänzte er nicht nur als Trompeter, sondern stellte auch sein bis dato relativ unbekanntes Gesangstalent unter Beweis.
Durch seine vielen Auftritte wurde seine Gesundheit extrem gefordert, was ihn schließlich auch körperlich immer mehr belastete, sodass er im Jahr 1971 in New York verstarb.