Beiderbecke gilt als einer der Hauptvertreter des Chicago Jazz.
Am 10. März 1903 wurde er unter dem Namen Leon Bismark Beiderbecke geboren. Sein Rufname war von Kleinauf Bix. Er lernte in seiner musikalischen Familie mit erst vier Jahren das Klavierspiel rein nach Gehör. Da Beiderbecke neben dem Klavier auch großes Interesse am Kornett hatte, lernte er auch das Kornett zu spielen und perfektionierte seine Fähigkeiten darin immer weiter.
Trotz dieser offensichtlichen musikalischen Begabung verweigerte der Musiker das Erlernen der Notenschrift, was ihm im Laufe seiner Karriere etliche Probleme einbrachte. Denn aufgrund der fehlenden Fertigkeit des Notenschreibens fehlte ihm bis 1923 die „Musikprüfung“, ohne die er häufig von der AFM keine Arbeitserlaubnis beziehungsweise die sogenannte Union Card zugeteilt bekam.
Doch bevor seine Karriere als Berufsmusiker überhaupt begann, wurde er von seinen Eltern auf das in der Nähe von Chicago liegende Internat Lake Forest Academy geschickt. Von dem Internat wurde er jedoch schon nach kurzer Zeit im Jahr 1922 verwiesen, da er bereits zu dieser Zeit seinen Fokus klar auf die Liebe zur Musik legte, weswegen er häufiger bei Jazzband-Proben in Chicago war, als Zeit und Arbeit in die Schule zu investieren. Nach dem Rausschmiss begann er offiziell sein Leben als Berufsmusiker. So begann seine Karriere, die von vielen Hochs und Tiefs geprägt war.
Ein Jahr nachdem er die Schule verließ nahm er seine ersten Platten als Bestandteil der Gruppe The Wolverines, in der er bis heute als das bekannteste Mitglied hervorsticht, auf. Nach kurzer Zeit schloss er sich dem Orchester von Charlie Straight an. Dennoch vergaß er seine Wurzeln und seine Vergangenheit nicht, sondern jammte auch neben seiner Arbeit im Orchester mit vielen Jazzbands. In dieser Zeit kam er unter anderem zu der Ehre, gemeinsam mit Louis Armstrong zu spielen. Seinen legendären Hit Singing the Blues, hier zu hören, nahm er ebenfalls in diesem Zeitraum auf.
Danach verließ er Chicago gemeinsam mit Frank Trumbauer, um mit ihm im ersten sinfonischem Jazzorchester in Detroit zu spielen. Der Erfolg dieses Orchester bleib jedoch aus, sodass es sich im Jahr 1928 auflöste und Bix in ein anderes Orchester wechselte. Bei seiner neuen Arbeitsstelle galt er, trotz anderer bekannter und erfolgreicher Jazzmusiker wie beispielsweise Eddie Lang, als der Starsolist.
Geprägt ist seine erfolgreiche Karriere, leider beinahe durchgehend, von seiner Alkoholkrankheit, deren Folgen sich nun erstmals bemerkbar machten. Häufig musste er nun wegen Krankheit ausfallen und sich schließlich einer Entziehungskur unterziehen. Durch seine häufige Abwesenheit konnte er jedoch beruflich nicht mehr Fuß fassen. Er ging zurück nach Chicago und spielte lediglich in einigen unbedeutenderen Jazzbands, bis er schließlich 1931 starb. Als die offizielle Todesursache wird stets eine Lungenerkrankung angegeben, viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass der Musiker letzten Endes den Folgen des Alkoholmissbrauchs erlag.